Feilen eignen sich für die grobe Formgebung und den Feinschliff, so dass wahrscheinlich jeder mindestens ein Stück zu Hause hat. Allerdings gibt es auch nicht nur eine Feilen-Art und die Wahl der richtigen Feile hängt von verschiedenen Faktoren ab. Erfahren Sie mehr über dieses Werkzeug. Vielleicht stellen Sie fest, das Ihnen ein oder anderer Typ fehlt.
Feilen-Arten und ihre Verwendung
Die grundlegende Einteilung der Feilen erfolgt nach ihrer Form, sie unterscheiden sich aber auch in ihrem Hieb. Der zweite Aspekt wird weiter unten behandelt, jetzt wollen wir uns die Feilen-Arten nach ihrer Form ansehen:
- Vierkantfeile – geeignet zum Feilen von Nuten, rechteckigen Löchern und Innenecken.
- Nadelfeile – gehört zu den weniger gängigen Typen, sie wird zum Beispiel von Uhrmachern, Goldschmieden usw. verwendet. Sie sind in runder sowie dreikantiger Ausführung erhältlich.
- Rundfeile – dient zum Feilen von Löchern und großen Rundungen.
- Flachfeile – zum Feilen von ebenen Oberflächen, scharfen Kanten und Beschlägen.
- Flachspitzfeile – ist hauptsächlich für Werkzeugmacher und Schlosser bestimmt, können aber auch im Haushalt verwendet werden.
- Dreikantfeile – zum Entgraten, Feilen von Winkeln und Innenecken.
- Halbrundfeile – zum Feilen von konkaven und flachen Oberflächen und großen Löchern.
Auf den Hieb kommt es an
Einer der wichtigsten Parameter von Feilen ist auch der Hieb, der durch die Anzahl der Zähne pro 1 cm Länge der Feile bestimmt wird. Der Hieb steht also für die Form und Anordnung der Zähne.
Je größer der Hieb, desto dichter und feiner ist die Feile – sie eignet sich dann für Arbeitsgänge, bei denen eine glatte Oberfläche erforderlich ist. Je gröber (dünner) der Hieb ist, desto mehr Material wird abgetragen. Im Fachjargon spricht man von dem so genannten Abtrag.
Die am häufigsten vorkommenden Feilen-Arten sind grob, mittel (oder auch halbfein) und fein; eine vollständige Übersicht über die Verteilung nach Hieb findet sich im Folgenden:
Kennzeichnung des Hiebs |
Kennzeichnung der Feile |
Einsatzbereiche |
00 |
Schruppen |
grobe Reinigungsarbeiten |
0 |
zum Abtragen |
grobe Arbeiten |
1 (grün) |
grob |
grobes Feilen |
2 (gelb) |
mittel (halbfein) |
feines Feilen |
3 (rot) |
fein |
abschließendes Feilen |
4 |
sehr fein |
Passungsarbeiten |
Daraus folgt, dass der Hieb einer Feile nach der Art der Arbeit, dem gewünschten Abtrag, aber auch nach der Beschaffenheit und Qualität der Oberfläche gewählt wird. Beim Feilen von weichen Materialien verhindert eine Feile in grober und mittlerer Ausführung das Zusetzen von Nuten. Eine feine Feile verbessert bei der Bearbeitung von Eisenmetallen die Qualität der gefeilten Oberfläche.
Auswahl der Feile nach dem zu bearbeitenden Material:
Material |
Grobe Feile |
Mittlere Feile |
Feine Feile |
Stahl |
sehr gut |
sehr gut |
sehr gut |
Gusseisen |
sehr gut |
gut |
gut |
Kupfer |
gut |
gut |
möglich |
Messing |
gut |
gut |
möglich |
Bronze |
gut |
gut |
möglich |
Zink |
gut |
gut |
möglich |
Zinklegierungen |
gut |
gut |
möglich |
Holz |
gut |
sehr gut |
möglich |
uKunststoff |
gut |
sehr gut |
möglich |
Der passende Hieb von Feilen für Metall hängt von dem jeweiligen Material ab, während für Holz und Kunststoff eine halbfeine Feile (mit mittlerem Hieb) am besten geeignet ist.
Hiebarten
Wie wir bereits oben angedeutet haben, wird der Hieb nicht nur durch die Anzahl, sondern auch durch die Anordnung der Zähne bestimmt.
Es gibt zwei grundlegende Hiebarten:
- Einhieb – geeignet zum Schärfen von Sägen und Ketten oder zum Feilen von weichen Materialien.
- Kreuzhieb – für das klassische Feilen konzipiert, bei Werkstattfeilen üblich.
Es gibt auch gefräste Feilen, bei denen anstelle des Hiebs Rillen in den Feilenkörper gefräst werden. Diese Feilen haben eine schneidende Wirkung (während die Wirkung von Hiebzähnen schabend ist). Die gefrästen Feilen sind in zwei Ausführungen erhältlich:
- mit geraden Zähnen für weiche Materialien,
- mit schrägen Zähnen für harte Materialien.
Wie sieht es mit der Länge der Feilen aus?
Die Länge der Feile wird in mm und ohne Schaft angegeben, eine Ausnahme stellen Nadelfeilen dar. Die am häufigsten verwendeten sind diejenigen mit einer Länge von 100 mm, 200 mm und 300 mm, aber es gibt auch Dimensionen dazwischen (d. h. 150 mm und 250 mm), auf dem Markt gibt es auch folgende Längen: 350 mm und 400 mm. Welche Länge am besten geeignet ist, hängt von der Art der Arbeit ab, für die die jeweilige Feile benötigt wird.
Und was ist mit dem Griff?
Auf den Griff von Feilen kommt es jedenfalls an – mit einem ergonomischen Griff geht alles einfacher und bequemer. Bei Rundfeilen müssen Sie eine Drehbewegung einfach ausführen können, bei Flachfeilen zum Abtragen ist wiederum ein komfortabler und stabiler Griff gewünscht. Ein ergonomischer Griff aus einer Kombination aus weichem und festem Material ist daher ein Muss.
Seien Sie vorbereitet!
Fehlt vielleicht eine Feile in Ihrer Werkstatt? Man weiß nie, wann man sie brauchen kann, also zögern Sie nicht, Ihre Ausrüstung zu erweitern.
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