Wie man die ideale Dachneigung und das geeignete Dachmaterial findet

Egal ob es sich um die Dachneigung bei einem Ziegelhaus oder einem Holzbau handelt, sie wird immer nach zwei Hauptaspekten gewählt. Zum einen geht es darum, ob und wie der Raum unter dem Dach genutzt werden soll (Dachboden zur Lagerung von Gegenständen, bewohnbarer Dachboden usw.), zum anderen um das Material, das Sie für die Dacheindeckung verwenden möchten. In der Regel geht man in umgekehrter Reihenfolge vor, d. h. das Dachmaterial wird entsprechend der Neigung gewählt, aber in jedem Fall gehen diese beiden Faktoren Hand in Hand. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen, unter anderem, wie Sie die Dachneigung berechnen können.

Warum ist es notwendig, die Dachneigung gleichzeitig mit der Wahl eines Dachmaterials zu bedenken?

Denn wenn Sie ein nicht geeignetes Dachmaterial wählen, wird Ihr Dach undicht. Bei einer Dachneigung von 10° können Sie zum Beispiel die Capacco-Dacheindeckung aus Kunststoff nicht verwenden. Das Material ist zwar sehr haltbar, was Sie vielleicht verlockt, aber es ist für eine Mindestdachneigung von 25 Grad geeignet. Auf einem Flachdach würde es also nicht viel nützen. Darüber hinaus verkürzen einige Hersteller die Garantiefrist, wenn Sie das Dachmaterial auf einem Dach mit einer anderen als der empfohlenen Neigung verwenden.

Mehr über die Haltbarkeit und Lebensdauer der verschiedenen Dachmaterialien erfahren Sie in dem Artikel Keine Verwirrung mehr über die Wahl des richtigen Dachmaterials, im Folgenden werden wir uns auf den bereits erwähnten Zusammenhang zwischen der Dachneigung und der Wahl der Dacheindeckung konzentrieren.

Dächer nach Winkeln und ihre Vor- und Nachteile

Dächer werden nach ihrer Neigung in Flachdächer, flachgeneigte Dächer und Steildächer unterteilt.

• Die Neigung eines Flachdachs beträgt bis zu 5°.
• Ein Dach mit einer Neigung von 5–45° wird als flachgeneigtes Dach bezeichnet.
• Ein Steildach weist eine Neigung von mehr als 45° auf.

Mindestneigung eines Flachdachs und andere Dacheigenschaften

Aus der kurzen Übersicht geht hervor, dass ein Flachdach eine Neigung von nur 0,5° haben kann. Die Realität sieht so aus, dass die Mindestneigung eines Flachdachs 3° betragen sollte, um Pfützenbildung zu vermeiden. Man sieht nicht oft Flachdächer auf Einfamilienhäusern, weil sie keine Möglichkeit bieten, einen Dachboden zu errichten. Ein weiterer Nachteil besteht in einer sehr begrenzten Auswahl an Dachmaterialien, was Sie im zweiten Teil des Artikels feststellen. Bei einigen Objekten wie Wohnhäusern, Garagen und verschiedenen Gartenhäusern sind sie jedoch durchaus üblich.

Flachgeneigte Dächer sind am weitesten verbreitet

Flachgeneigte Dächer werden nach ihrer Form eingeteilt, wobei das Satteldach der häufigste Typ ist. Obwohl es zur Kategorie mit einer Neigung von 5° und mehr gehört, sollte die optimale Mindestneigung eines Satteldachs 35° betragen. Seine einfache A-Form bietet den Vorteil, dass Undichtigkeiten auf ein Minimum reduziert werden und bietet großartige Möglichkeiten bei der Auswahl von Dachmaterialien.

Ein weiterer beliebter Typ von flachgeneigten Dächern ist das Pultdach. Es ist noch einfacher zu realisieren als ein Satteldach, hat aber den Nachteil, dass man nicht jede Art von Dacheindeckung verwenden kann. Auch hier muss man von der Neigung des Pultdachs ausgehen, die in der Regel kleiner ist und somit die Auswahl des Dachmaterials einschränkt. Bei modernen Häusern, Wochenendhäusern und Gartenpavillons sind sie jedoch recht häufig anzutreffen.

Gartenpavillons liegen heute im Trend, weshalb die Frage nach der Mindestneigung des Daches bei einem Gartenpavillon oft gestellt wird. Die Antwort lautet: auf jeden Fall mehr als 3° und auf jeden Fall die Neigung an die Wahl des Dachmaterials anpassen. Diese Regel gilt für alle Dacheindeckungen.

Steil ist gut

Steildächer sind sehr widerstandsfähig gegen Regen und Schnee, da diese nicht auf ihnen haften bleiben können. Aber auch bei diesen Dächern ist es notwendig, sich Gedanken über Schneefangsysteme zu machen. Was die Dachmaterialien betrifft, so bieten Steildächer eine breite Palette von Möglichkeiten.

Dachneigungen in Bezug auf das Material

Nach allen Ausführungen ist es nun klar, dass nicht jedes Dachmaterial für jede Dachneigung geeignet ist. Die kleinste Neigung ist bei einem Blechdach möglich, am anderen Ende der imaginären Skala stehen die Dachziegel aus gebranntem Ton, mit denen man bis zu einem Winkel von 90° bauen kann. In jedem Fall ist die Mindestdachneigung der wichtigste Faktor, den Sie berücksichtigen müssen. Im Allgemeinen lässt sich dieses Thema wie folgt zusammenfassen:

Aus der angegebenen Mindestneigung des Blechdachs lässt sich ableiten, dass dieses Dachmaterial nicht auf Flachdächern verwendet werden kann. Nach der Tabelle kann man für ein solches Dach Aluminium verwenden, aber zum Beispiel für PREFA Dachschindeln gilt eine Mindestneigung von 25° und mehr. Die Mindestdachneigung für Ziegel, insbesondere für Tonziegel, hängt von den Seiten- und Kopfnuten ab.

Daraus folgt, dass die Werte in der Realität je nach Hersteller und anderen Faktoren variieren und die empfohlene Neigung eines bestimmten Produkts immer überprüft werden sollte. Bei den von uns angebotenen Dachmaterialien (d.h. die Informationen wurden von uns bei den Herstellern überprüft), verhält es sich folgendermaßen:

Sie können die Dachneigung auch ohne Projektdokumentation berechnen

Wenn Sie die Dacheindeckung durch eine andere ersetzen wollen und sich nicht sicher sind, welche Dachneigung und damit welches Material verwendet werden soll, brauchen Sie keine Projektunterlagen für das Haus zu suchen. Laden Sie stattdessen eine App für Ihr Smartphone herunter, mit der Sie die Dachneigung messen können. Dann müssen Sie sich nur noch aus der Dachluke lehnen und das Telefon auf die Dacheindeckung legen.

Wenn Sie kein Smartphone besitzen, bereiten Sie sich eine Wasserwaage und ein Bandmaß vor.

• Legen Sie die Wasserwaage an der Stelle der Drempelwand, an der die senkrechte Wand in eine Schräge übergeht.
• Messen Sie den Abstand zwischen dem Ende der Wasserwaage und der Schräge (vertikale Länge).
• Setzen Sie die Messwerte in die Formel zur Berechnung des Winkels in einem rechtwinkligen Dreieck (Dachwinkelberechnung) ein. 
• tg α = vertikale Länge ÷ horizontale Länge (Länge der Wasserwaage)
• Nun müssen Sie noch das Ergebnis mit Hilfe der goniometrischen Funktion tan–1 in Grad umrechnen.
• Wenn Sie also eine Wasserwaage mit einer Länge von 100 cm haben und 60 cm bis zur Schräge gemessen haben, lautet die Berechnung der Neigung wie folgt: tan–1 (60 ÷ 100) = 30,96°
• Für die Berechnung benötigen Sie mit Sicherheit einen wissenschaftlichen Taschenrechner oder ein Smartphone mit einem Taschenrechner. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Online-Rechner zur Berechnung der Dachneigung zu verwenden.

Je länger die Wasserwaage ist, desto genauer ist das Ergebnis, aber dafür muss man nicht unbedingt eine Zwei-Meter-Wasserwaage kaufen, man schafft es auch mit einer kürzeren ganz gut.

Unabhängig davon, welche Methode Sie zur Messung der Dachneigung wählen, messen Sie immer an mindestens drei verschiedenen Stellen, um das Ergebnis zu überprüfen oder den Durchschnitt aus den Messwerten zu berechnen.

Wir haben bereits erwähnt, dass die Wahl des richtigen Dachmaterials unter Berücksichtigung der Dachneigung wichtig ist, um Undichtigkeiten zu vermeiden. Dies ist jedoch nicht der einzige Faktor, auch die Blechumrandung spielt eine Rolle. Wenn Sie wissen wollen, wie Sie Dachrandblech anbringen sollen, lesen Sie den Artikel Dachrandblech anbringen? Sie schaffen das auch mit Ihren eigenen Händen.